Rote Flüh (2.108 m)

Rückzug zwei Seillängen unter dem Gipfel - Besteigung auf Normalweg

Am 09.08. begab ich mich mit Fabian und Börse auf den Weg Richtung Alpen. Unser erstes Ziel war das Tannheimer Tal. Nach unserer Ankunft in Nesselwängle absolvierten wir sofort den Aufstieg zum Gimpelhaus. Am folgenden Tag wollten wir in direkter Linie (UIAA VI) durch die Südwand der Roten Flüh klettern. Nach dem Frühstück begaben wir uns auf den 30-minütigen Aufstieg zur Wand. Schnell war der perfekte Einstieg gefunden und wir begaben uns in Dreierseilschaft in die Wand. Schnell gewannen wir an Höhe. In der Hälfte der Wand erfolgte ein Quergang bevor es erneut in gerader Linie Richtung Gipfel ging. Im oberen Drittel der Wand durchstiegen wir einen nicht einfach zu kletternden Kamin, bevor es an dessen Ende überhängend aus einem Loch weiter gehen sollte. Unsicherheit kam auf, denn die Stelle durch den Überhang zeigte sich deutlich schwerer als UIAA VI. Waren wir etwa von unserer Route abgekommen und nun auf dem Zentralpfeiler? Wenn ja, handelte es sich bei dieser Schlüsselstelle um eine UIAA VIII. Auf Grund der fortgeschrittenen Zeit (Wir waren bereits über 7 Stunden in der Wand) beschlossen wir nur zwei Seillängen unter dem Gipfel den Rückzug und seilten in 2 weiteren Stunden die Wand wieder ab. Etwa auf der Hälfte des Abseilweges, ich hatte gerade einen weiteren Standplatz eingerichtet, löste sich ein großer Stein in der Wand und schlug direkt auf meinem Helm ein. Mich schlug es in Seil und verlor für ein paar Sekunden das Bewusstsein. Glücklicherweise kam ich schnell wieder zu mir und konnte nach kurzer Zeit den Abteilvorgang fortsetzen. Der Helm hat sicherlich schlimmeres verhindert. Dennoch ist er sowohl von innen als auch von außen gerissen und kann "archiviert" werden.

 

Am nächsten Tag nahmen wir den Gipfel der 2.108m hohen Roten Früh dann auf dem Normalweg in Angriff und standen hierüber auch nach 2 Stunden Aufstieg am Gipfelkreuz. Weitere wertvolle Infos über den Normalweg, gibt es auch auf der Seite von BERGZEIT (Zum Bericht) Für den Rückweg nutzen wir die im Kletterführer ausgezeichnete Abteilpiste durch die Südwestwand der Roten Früh. Luftig und in gerader Linie ging es so schnell zurück zum Wandfuß und zur Hütte. Am Mittwoch traten wir nach dem Frühstück den Abstieg ins Tal an, um einen Ortswechsel für weitere Touren vorzunehmen. Trotz Steinschlag und Wandrückzug ein gelungener Kletteraufenthalt auf dem Gimpelhaus. Wir kommen bestimmt wieder. 

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