Startpunkt: Seilbahnstation Biberwier (1.000 m)
Höhenmeter: 1.450 m
Tourdauer: 2 Tage
Route: Biberwierer Scharte - Tajakante - Hoher Gang - Ehrwald
Grundsätzlich ist der Vordere Tajakopf kein Berg der Träume erweckt und auf dessen Gipfel jeder einmal stehen möchte. Interesse hingegen weckt die Aufstiegsroute über die Tajakante. Ein ziemlich neu angelegter Klettersteig in direkter Linie zum Gipfel, der als extrem schwierig, ausgesetzt und luftig bezeichnet wird. Und so war der Vordere Tajakopf plötzlich doch ein Thema. Wir (Alex und ich) starteten an der Seilbahnstation in Biberwier und fuhren mit dem Sessellift zunächst auf den Marienberg. Von hier geht ein gemütlicher Wanderweg, der sog. Jubiläumsweg, in Richtung Biberwierer Scharte. Unterhalb der Scharte erreichen wir nach ca. 2 Stunden ein steiles Geröllfeld, welches uns doch noch ein paar Höhenmeter verschaffte. Nach dieser kleiner Anstrengung zum Ende der Etappe hatten wir die Biberwierer Scharte erreicht und gingen weiter zur Coburger Hütte, die wir nach ca. 3,5 Stunden erreichten. Hier schlugen wir unser Nachtquartier auf und ließen mit einem kleinen Hüttenzauber vor herrlicher Kulisse mit Blick auf die Zugspitze den Tag ausklingen.
Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück los. Während Alex einen Hüttentag einlegte, machte ich mich auf den Weg zum Tajakanten-Einstieg. Dieser ist bequem in 20 Minuten von der Hütte aus zu erreichen. Hier traf ich mich mit einem Bergführer, der mich auf dem Klettersteig begleiten sollte. Nach Anlegen der Klettergurte und Ausrüstung ging es los. Mit sensationellen Tiefblicken und ausgesetzten Querungen hält die Route absolut was sie verspricht. Ein nicht zu unterschätzender Klettersteig, der mir alles abverlangte. Bis zur Kletterschwierigkeit E führt der Steig unfassbar gerade über den Westgrat Richtung Gipfel, den wir nach ca. 3,5 Stunden Kletterei auch erreichten. Insgesamt eine anspruchsvolle und landschaftlich einmalige Klettertour, die nicht umsonst als schwierigste Tour der nördlichen Kalkalpen ausgezeichnet ist. Den Rückweg zur Coburger Hütte traten wir dann über den Südgrat und das Vordere Tajatörl an. Hier ist keine Kletterei mehr nötig, jedoch ist Trittsicherheit unbedingt erforderlich, da sich der Weg äußerst steil wieder den Berg zur Hütte herunter angelt.
An der Hütte sammelten wir Alex auf, gönnten uns eine kleine Brotzeit und machten uns auf den Weg ins Tal. Wir entschieden uns beim Abstieg für eine andere Route als unsere Aufstiegsroute über die Biberwierer Scharte. Wir stiegen zunächst zum Seebensee ab, den wir links liegen ließen und nahmen anschließend Kurs auf den „Hohen Gang“. Der Hohe Gang ist ein leichter Klettersteig (A-B), der uns direkt wieder nach Ehrwald ins Tal brachte. Nach einem 9 Stunden Tag erreichten wir am Abend wieder unser Hotel in Ehrwald und schauen auf eine schöne aber anstrengende 2 Tagestour auf den Vorderen Tajakopf zurück.